Frankenstein Trophy 2011

Im Gegensatz zur letztjährigen Frankenstein Trophy war dieses Jahr nicht mit gefühlten Minusgraden auf der Strecke zu rechnen – zumal das Racing Team recht günstige Startzeiten ergattert hatte. Als Daniel als erster Racing Team Fahrer um 10:50 Uhr auf die Strecke ging, war es in umnliegenden Ortschaften auch schon angenehm warm, nur auf der Westseite des Frankensteins hatte sich noch ein „Kälteloch“ breit gemacht. Die Anreise des Teamchefs lief etwas holprig, die bis aufs extreme aufgepumpten Geländereifen (Nobby Nic) verloren in Brensbach ihren Druck. Dank routiniertem Pitstopp war die Ankunftszeit immer noch im Rahmen, lediglich die Pace musste erhöht werden.

Trotz der montierten Reifen (als Test wieviel ein Reifen so ausmachen kann), konnte der Teamchef den 30 Sekunden vor ihm gestarteten Fahrer einholen und mit 10:35 bis auf 18 Sekunden an seine Vorjahreszeit herankommen. Angesichts der Tatsache, dass allein die Stollenreifen ca. 45-60 Sekunden Zeitnachteil bringen, eine äußerst starke Leistung.

Da Stefan leider nicht an den Start gehen konnte (wir sind gespannt, ob es wie im letzten Jahr einen Ghost-Stefan in den Ergebnislisten gibt), folgte mit Moritz um 10:52 Uhr der nächste und letzte Racing Team Fahrer. Trotz einiger Probleme mit der Kälte in den ersten Kurven fand Moritz einen guten Rhythmus und konnte gerade im zweiten Streckenteil gegenüber seiner bisherigen Frankenstein-Bestzeit richtig Zeit gutmachen. So stand am Ende mit 9:33 und dem 13. Platz von ca. 120 gemeldeten Teilnehmern ein extrem starkes Endergebnis zu Buche. Vor allem der minimale Rückstand auf die Top10-Plätze lässt für nächstes Jahr hoffen.

Ein großes Lob gilt wieder den Organisatoren von der RSC Citybike mit ihrem unkomplizierten Zeitmess-System und der professionellen Startrampe. Ein weiteres Highlight erfolgte nach Zielankunft. Das Team wurde von einem eifrigen Leser des Blogs begrüßt mit „das legendäre DGD Racing Team“, die Öffentlichkeitsarbeit trägt also bereits Früchte.

Radmarathon Odenwald

Nach dem Saisonhöhepunkt 24h-Rennen und einem Bergzeitfahren auf den Melibokus, bei dem die anvisierte „tiefe 17er Zeit“ zwar verfehlt wurde, mit 17:45 aber der teaminterne Rekord nochmals um wenige Sekunden unterboten werden konnte, stellte sich für mich die Frage: Wie motiviere ich mich für den Rest der Saison? Im Gegensatz zum Reichelsheimer Teil des Teams setze ich ja bekanntlich eher weniger auf Fahrten im Gelände. Nach kurzem Überlegen kam mir die Idee, mal eine Tagestour im Odenwald zu planen, bei der ich allein das Bewältigen der Strecke ohne außerplanmäßige Pausen (eine Mittagspause gestehe ich mir bei so etwas immer zu, außerdem darf zum Auffüllen der Trinkflaschen und Trikottaschen angehalten werden) als Erfolg sehe. Natürlich plant man so eine Strecke dann doch recht schnell und mutet sich immer mehr zu, als vielleicht gut wäre, aber sei es drum.

Äußerst zufrieden mit der geplanten Strecke machte ich mich am Mittwoch um 9:15 in Bensheim auf den Weg. 210km, die durchweg bergauf und bergab führen, standen auf dem Programm; eine Mittagspause war nach 140km in Finkenbach geplabt. Um bewusst nicht zu schnell zu fahren (an einem solch tollen Sommertag und einer derart langer Tour darf man ja auch mal die Umgebung genießen) gab ich mir vor, am Berg nicht über 160 Puls zu kommen. Und bitte vor der Dämmerung wieder in Bensheim sein wollte ich. Also: Besenwagen Ankunft um 19:03 Uhr in Bensheim (um die Regionalbahn nach Darmstadt zu erwischen). Es sollte knapp reichen 🙂

Eine detaillierte Streckenführung kann man der Aufzeichung auf garmin.connect oben entnehmen. Die insgesamt über 4400 Höhenmeter verteilen sich dabei auf folgende erwähnenswerten Anstiege (100 Hm und mehr):

Heppenheim – Krehberg 9,8km / 444Hm
Glattbach – Schöne Aussicht 1,4km / 134Hm
Unter Ostern – Hammelbach 7,7km / 218Hm
Wald-Michelbach – Siedelsbrunn 5,3km / 189Hm
Gorxheimertal – Ober-Kunzebacher Höhe 2,0km / 132Hm
Ritschweier – Ursenbacher Höhe 3,1km / 141Hm
Dossenheim – Weißer Stein 6,4km / 422Hm
Heiligenkreuzsteinach – Parkplatz Heddesbacher Weg 1,9km / 166Hm
Ulfenbachtal – Brombacher Höhe 2,8km / 230Hm
Finkenbachtal – Segelflugplatz Rothenberg 5,2km / 328Hm
Finkenbach – Falters Ruhe 5,3km / 209Hm
Straßburg – Seckenrainer Berg 2,5km /149Hm
Wald-Michelbach – Kreidacher Höhe 3,0km / 100Hm
Weiher – Vöckelsbach 2,5km / 168Hm
Nieder-Liebersbach – Watzenhof 2,2km / 101Hm
Laudenbach – Juhöhe 4,2km / 280Hm
Kirschhausen – Knoden 10,6km / 385Hm

Alle Ziele erreicht – Racing Team beim 24h-Rennen auf Platz 35

Wie schon im letzten Jahr entschied sich der äußerst mittelmäßige Deutschland-Sommer fristgerecht zum Rennwochenende in der grünen Hölle zum Hochsommer zu mutieren – zum Startschuss (Samstag 13:15) boten ein wolkenloser Himmel, 25° Außentemperatur und nur wenig Wind perfekte Außenbedingungen. Das auf einer Position umbesetzte Racing Team, statt Christian Schmitt fuhr Jonas Sauer auf der vierten Position, hatte sich als Ziel einen Platz unter den Top 50 gesetzt. Die verblüffend einfache Teamtaktik dazu: Von Anfang an volles Rohr fahren und auf der um 650 m auf 26,00 km verlängerten Strecke in etwa die Rundenzeiten des Vorjahres in den Asphalt brennen.

Gut umgesetzt wurde diese Taktik von Anfang an. Der Teamchef wechselte nach einer sensationellen ersten Runde (34,6er Schnitt) auf Moritz, der dieses Tempo beibehalten konnte. Anschließend lieferten Stefan und Jonas ebenfalls Zauberrunden ab, sodass sich das Racing Team nach 4 Runden schon in den angepeilten Top 50 wiederfand. Schnell kristallisierte sich das Team „Tour der Hoffnung 1“ um den Ex-Querfeldeinweltmeister Klaus-Peter Thaler als Konkurrent auf Augenhöhe heraus. Zum Einbruch der Dunkelheit in der 10. Runde trauten die Fahrer des Racing Teams ihren Augen fast nicht: „Endlich mal deutlich vor ‚Tour der Hoffnung 1‘, jetzt schon Platz 37, und wer uns kennt, der weiß, dass wir in der Nacht fast keine Plätze verlieren“.

Auch ein leicht verpatzter Wechsel von Daniel auf Moritz und ein Einbruch von Jonas auf der Döttinger Höhe konnte das Team mit Hauptstandort Reichelsheim in den Nachtrunden nicht stoppen – nach 10 Nachtrunden befand man sich immer noch auf Platz 39 . Als neues Ziel wurde nun ein Platz in den Top 40 ausgegeben. Besonders in die Karten spielte dem Team der am Sonntag morgen einsetzende Regen. Während einige Team gar nicht mehr und andere wie auf rohen Eiern fuhren, verloren die Fahrer des Racing Teams nur weniger als 30 Sekunden auf der Abfahrt und nach nur 3 Runden war der Vorsprung auf den angepeilten Top40-Platz auf fast 10 Minuten angewachsen.

Überraschend bis dahin auch die Tatsache, dass teamintern noch keine Rechenfehler für Überraschungen gesorgt hatten. Dies sollte sich dann doch noch ändern, denn als Stefan auf seine letzte und 27. Runde für das Team ging war klar: Bis zur Deadline nach 23:30h noch einmal über Start und Ziel zu kommen ist nahezu unmöglich. Mit der Runde seines Lebens machte Stefan diese Angelegenheit noch einmal sehr spannend und Moritz, der für die letzte Runde eingeplant war, bereitete sich mental schon auf 26km pure Qual vor. Aber so sollte es nicht kommen. Stefan kassierte noch ein weiteres Team und sicherte mit einer Zeit 23:32:39 und 27 gefahrenen Runden einen sensationellen 35. Platz.

Der größte Dank des Teams geht an den „5. Mann“ Harald Plehn der in schon gewohnt souveräner Manier die Wechsel organisierte, jedes Teammitglied mit der nötigen Portion Nudeln nach gefahrener Runde versorgte und die Fahrer rechtzeitg zur neuen Runde aus den Federn holte. Großen Respekt auch an seine Zeit beim Nürburgring-Lauf! Ebenfalls bedanken möchten wir uns beim benachbarten EMS Racing Team für die gute Stimmung während des Rennens und natürlich noch einmal Glückwünsche zu deren starken Platzierung und vor allem der wahnsinnigen Verbesserung im Gegensatz zum Vorjahr. Ein letzter Dank allen Supportern, die während des Rennens in unserem Blog mitgefiebert haben!

Mehr Bilder siehe Rad am Ring 2011 Impressionen

Trainingslager Südtirol: Bilanz

Zuerst gibt es ein Special, coole noch nicht veröffentlichte Bilder inbegriffen:

Große Diashow

Nach 2 Wochen Trainingslager in Südtirol ist es Zeit für eine Bilanz. Gefahren wurden in der ersten Woche in Lana 5 Pässe und eine Rundtour die zusammen 311km und 8617 Höhenmeter für die Statistik lieferten. Woche zwei lieferte 7 Pässe, eine Rundtour und 4993 Höhenmeter auf 162km verteilt. Der geneigte Rechenfreund wird jetzt schon sicher gemerkt haben, dass dies insgesamt 13,61 Höhenkilometer auf 473km sind. Die Anzahl der prognostizierten Flachstücke schwankte zwischen „fast an jedem Pass eins“ (Daniel oder Moritz) und „im gesamten Trainigslager genau eins“ (Stefan). Einen trainingstechnischen Fun-Fact liefert die Tatsache, dass Daniel und Moritz an keinem Tag mehr Kilometer (80) als am planmäßigen Ruhetag in der ersten Woche fuhren. Eine Bilanz zur überholten Rennradlern wurde nicht geführt,was sowohl auf die mangelnde Motivation als auch die unzureichende Beherrschung des Zahlenraums über 100 zurück zu führen ist.

Klar ist, dass der Wettergott auf der Seite des Teams war: nur bei einer Tour (Mendelpass) wurde im Regen gefahren und das Racing Team hatte des öfteren mehr Glück als Verstand. Eigentlich hörte der Regen, falls er denn überhaupt mal angefangen hatte, immer auf, wenn das Racing Team plante, das Haus zu verlassen.

Aus kulinarischer Sicht ist vor allem das Restaurant Picknick hervorzuheben. Der „Meister“ in der Küche bereitete dort wirklich großartige Gerichte von der täglich wechselnden Speisekarte zu. Außerdem wurden Apfelstrudel von verschiedensten Anbietern getestet und außer den Kollegen auf dem Stilfser Joch war auch jeder dieser Anbieter in der Lage, den bestellten Apfelstrudel auch tatsächlich zu servieren. Wer gerne richtig Kalorien tanken möchte, bestellt auf dem Mendelpass aber besser das gefühlt 1kg schwere Stück Sachertorte und macht das, was Stefan immer ankündigt, wenn er keine Lust mehr auf Radfahren hat: „Ich geh ein Stück Butter essen“.

Abschließend noch ein Geheimtipp: Mal „Trainingslager Südtirol“ zu googeln 😉

Trainingslager Südtirol: Prato Piazza (Plätzwiesen)

Zum Abschluss des Trainingslagers in Südtirol stand heute der „Geheimtipp“ Prato Piazza auf dem Programm. Aus dem Pustertal führen 14,3km Straße bis auf 2000m Höhe hinauf. Besonders die letzten 6km sind vernünftig steil (der letzte Kilometer mit Spitzen von 16% und durchschnittlich 11% sogar richtig steil). Stefan setzte heute alles auf eine Karte und attackierte aus dem Hauptfeld heraus bereits am ersten steileren Stück nach 12 Minuten. Dabei war die Abmachung, dass Moritz erst eine halbe Stunde später das Tempo verschärfen darf; es entwickelte sich also eine klassische Rennsituation wie sie der Tour de France Zuschauer aus unzähligen Bergetappen kennt.

Die Technik-Abteilung fuhr ein sehr starkes Rennen und baute ihren Vorsprung von Beginn an aus, so dass schon bald klar war, dass der Etappensieg am Prato Piazza für die drei im Hauptfeld verbliebenen Fahrer außer Reichweite geraten war. Dennoch fuhr Moritz, als das Rennen 4,3km vor dem Ziel endlich freigegeben war, einen Bergsprint amAnschlag und konnte die verbliebenen 370 Höhenmetern in 16:57 bewältigen. Den Etappensieg sicherte sich Stefan in 56:48 vor Moritz (59:00). Daniel begleitete Jonas in 1:08:07 ins Ziel.

Oben angekommen regnete es zwar für kurze Zeit recht ordentlich – wie sich das für das Racing Team gehört aber ausschließlich während des obligatorischen Apfelstrudels im Hotel auf den Plätzwiesen. Auf der Abfahrt sorgte Jonas mit einer Vorderradpanne für zusätzliche Action; nach kurzer Reperaturpausewar das Problem aber behoben.