Autor: daniel
Tour d’Energie 2011: Bergpace überragend
Bei allerbestem Wetter (Sonnenschein, 23 Grad) steht das halbe DGD Racing Team (i.e. Moritz und Daniel) im Startblock D, circa. 1000 Radsportler vor sich im Startblock. Nach einem Einrollen bergab geht es am Ortsausgang von Göttingen im fliegenden Start richtig los. Der erste Anstieg kommt zum Glück schon nach wenigen Kilometern. Dort können Daniel und Moritz die „restlichen“ D-Starter überholen, und auch einige Plätze im C-Bereich gutmachen. Im Flachen gab es eine gute Gruppe, so konnte man ein wenig Kräfte sparen. Ab Hannoversch Münden geht es hoch zum Hauptanstieg (270Hm, 5% Steigung, Pace 22-23km/h) und es werden wieder einige Kollegen rechts stehen gelassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es auf das Dach der Tour, den Hogen Hagen, bei den meisten Rennradfahrern gefürchtet aufgrund der „steilen“ Passagen von 10-12%. Hier war dann Schluss mit lustig, mit Puls 185-190 ging es hoch, bejubelt von wirklich vielen Fans an der Strecke. Die etwas kurvige Abfahrt konnte Daniel auf den ersten Metern mit komplett freier Sicht nach vorne (nächstes Feld war wohl ein paar Minuten weg) sicher bewältigen. Auf den letzten 20km des Rennens bildete sich ein ca. 15-20 Mann starkes Feld, welches im Gegensatz zum Rennen der Vorwoche, ordentlich Betrieb machte. Aufgrund eines kleinen Moments der Unachtsamkeit musste ich Daniel erneut ans Feld zurückkämpfen, das auf einer 3km langen Geraden bei Gegenwind. Als dieses fast aussichtslose Unternehmen doch glückte rollte das Feld zurück nach Göttingen, einen wirklichen Zielspurt gab es nicht, denn wegen der verschiedenen Start-Zeiten machte die „Platzierung“ im Ziel keinen Unterschied – das DGD Racing Team war vor der kompletten Gruppe klassifiziert. Insgesamt war es ein überragendes Rennen, am Limit und unter optimalen Bedingungen. (80km, Zeit: 2:16:27, 35,4er Schnitt, Platz 223,224/1873) Garmin Datenlink. Bilder vom Sportografen folgen hoffentlich noch. Achso: just in time zum F1 Start war man wieder im Hotelzimmer, so muss das sein 🙂
Noch ein Nachsatz zum Thema Sportgerät. Das DGD Racing Team wurde während des Rennens von zwei Radlern wiedererkannt, (von Eschborn und Hockenheim) und das lag sicher nicht am Trikot alleine. Zudem sind die Blicke der Bergparker einfach zum Genießen.
Momart – Rimhorn – Neunkirchen
Startpunkt der 94km Runde ist Reichelsheim, zum Einrollen geht es erst einmal die Hutzwiese hoch. Dann lassen wir uns gemütlich ins Mümlingtal rollen, genauer gesagt nach Bad König – Zell. Dort kommt der erste der heutigen „Geheimtipps“, der Berg nach Momart der sehr guten Belag und wirklich gar keinen Verkehr zu bieten hat. In Momart folgen wir den kleinen weißen Schildern die uns nach Bad König lotsen. Die Abfahrt hat einige Schlaglöcher, gerade kurz nach Ortsausgang sollte man es nicht ganz „laufen lassen“. Weiter geht es durch Kimbach hoch in Richtung Vielbrunn, auf dieser Straße hat man ebenfalls sehr guten Belag, leider aber etwas mehr Auto und LKW-Verkehr. An der T-Kreuzung wählen wir die linke Alternative, nämlich die Richtung Rimhorn. Es erwartet uns ein kurzer aber teilweise recht steiler Anstieg, bevor wir dann runter nach Höchst kommen. Wir schlängeln uns in Richtung Brensbach durch Höchst, biegen dann am Kreisel die 2. Ausfahrt in Richtung Otzberg ab. Die Steigung ist recht gleichmäßig, man fährt durch den weltbekannten Ort Ober-Nauses bevor man an Hering vorbei die Veste Otzberg passiert. In Zipfen fahren wir links in Richtung Reinheim, biegen jedoch schon im Ortsteil Ueberau links ab. Es geht kurz hoch nach Hundertmorgen, ein „ausgebauter Feldweg“ der es schafft von Reinheim nach Brensbach ohne große Umwege Höhenmeter einzubauen. Um die Tour abzurunden fahren wir die innig geliebte B38 nach Groß-Bieberau und dann den vermutlich längsten Anstieg des Odenwalds hoch – durchs Fischbachtal hoch auf die Neunkircher Höhe. Um noch Auszurollen wählen wir die lange Abfahrt übers Gumpener Kreuz zurück nach Reichelsheim.
Eckdaten: 94km, 1436Hm, 28er Schnitt
Trainingslager Mallorca: Bilanz
Nachdem heute nur noch lockeres Ausrollen (80km, 400Hm) auf dem Programm stand (abgesehen von einer Speisekart mit äußerst spektakulären Preisen), ist nun der Zeitpunkt für die große Abrechnung gekommen. Hier die Eckdaten des 7-tägigen Trainingslager auf Mallorca:
Zeit im Sattel: 27h
Höhenmeter: 8700
Fahrer am Berg überholt: Zu viele
Fahrer die das Racing Team überholt haben: 1
Wie Insider natürlich bereits wissen, nimmt das DGD Racing Team immer den Aufzug sofern dies möglich ist. Da sich unser Zimmer im ersten Stockwerk befand führte das zu einigen interessanten Diskussionen mit anderen Radsportlern im Aufzug. Unter all diesen „Aufzug-Babblern“ tat sich einer besonders hervor – der legendäre „300-Watt-Babbler“. Kurz nach seinem Zustieg im Erdgeschoss legte er nach einem Blick auf die gedrückte Etage im Aufzug richtig los: „Also erster Stock. Das ist ja voll unsportlich Jungs“. Daniels Angebot „wer das sagt, dem biete ich an mal mit uns fahren“ wollte er nicht annehmen, stattdessen: „Könnt ihr auch mit uns fahren. 170km, 300 Watt, das ist ne ganz andere Liga…“ Über den Konter des Teamchefs „Nein danke, ich brauch keinen Strom auf dem Fahrrad“ konnte er leider nicht besonders lachen (und man war ja auch schon längst im ersten Stock angekommen).
Ansonsten sollte man noch mit einigen Mallorca-Klischees aufräumen.
1. Die Autofahrer hier sind wohl die freundlichsten auf der Welt. Sie fahren teilweise minutenlang hinter einem her ohne zu hupen oder sonst irgendwie zu drängeln. Es wird sogar im Kreisel angehalten damit der Radfahrer schnell durch kann.
2. Die Landschaft auf Mallorca ist überragend schön. Man schaue sich nur das Bilder best of an.
3. Das Essen im C’an Picafort Pallace ist verdammt gut (die Kritik aus den Bewertungen im Internet ist hinfällig). Und die Wellness-Landschaft mit Sauna, Pool und Whirlpool bringt es nach dem Training wirklich.
4. Die Jungs von Easy-Tours machen einen wirklich guten Job. Äußerst kompetenter Mechaniker in der Werkstatt, immer gut gelaunt und jeden morgen Iso-Drinks zum abfüllen in die eigenen Trinkflaschen.
Und zum Abschluss noch ein paar eher unnütze Fakten:
1. Wenn man jeden Abend 2 Bier bestellt dauert es exakt 3 Tage, bis das Bier schon mit der Ankunft im Speisesaal auf den Tisch gestellt wird.
2. Die Eroski-Limonade ist mit 50Cent pro 2 Liter sehr billig, das Wassereis am Cap de Formentor mit 2,50€ eher nicht.
3. Die Gruppe deren Schnitt Daniel immer zitiert ist einen 25,1er Schnitt gefahren, nicht nur 25.
Trainingslager Mallorca: Tag 6
Die Recherchen auf quäldich.de machten den Coll Dels Reis als härtesten Pass Mallorcas aus und so ist es kein Wunder, dass sich das Team dieses Schmankerl bis zum Schluss aufgehoben hatte. Los ging es zunächst aber sehr gemütlich (und zur absoluten Rekordstartzeit von 10:28 Uhr) die Küste entlang nach Port de Pollenca. In Richtung Westen folgte man dann der unerträglich langsam ansteigenden Straße, die an Tag 2 noch mit den Worten „hoffentlich fahren wir hier nie hoch“ bedacht wurde. Endlich angekommen konnte der Coll de Femenia in Angriff genommen werden, mit lockerem Tempo unter 160 Pulsschlägen, denn klar war: das dicke Ende kommt noch. Der äußerst welligen Straße folgte man nun und nach einem 2,5km langen, recht steilen Anstieg war der Coll dels Reis erreicht…zumindest zum ersten Mal an diesem Tag. Denn das witzige an der Auffahrt von Norden ist, dass man zunächst die gesamte Straße nach Sa Calobra hinab fahren muss, um sie anschließend hoch zu fahren. Nach den obligatorischen Nudeln und einigen schönen Fotos von der Meeresbucht bei Calobra wurde dann am Coll dels Reis mal ausgepackt was an Form vorhanden war. Die Zeit von 38:42 (entspricht einem Schnitt von…) kann dies recht gut belegen 😉 Trotzdem wurde das Team zum ersten Mal in Mallorca am Berg von einem schnelleren Fahrer überholt. Die scheint es also auch irgendwo zu geben:D Höhepunkt des Anstieges war natürlich die legendäre 360°-Serpentine kurz vor der Passhöhe. Nach der kurzen Abfahrt zurück auf die Wellenstraße begegnete das Team erstmals den Tischnachbarn aus Berlin. Der Rückweg führte über den Coll de sa Batalla von Tag 4. Auf der Straße geriet das Racing Team dann noch in ein Profirennen, für das kurzfristig die Straßen gesperrt wurde. Die Zuschauer feuerten die Fahrer des Racing Teams an – verständlich, schließlich lag man im Rennen auf den Plätzen 4 und 5 😀
Eckdaten der Tour: 124km, 2200Hm, 26er Schnitt (heute gab es leider keine Rückenwindphase) und natürlich Bilder.


