Da leider auch der Riderman dieses Jahr nicht stattfinden konnte, wurde schon früh überlegt den eingereichten Urlaubstag am Freitag zu einem langen Radsportwochenende im Schwarzwald zu nutzen – natürlich nur wenn das Wetter mitspielte. Heiko fand in Örtchen Lauf (zwischen Achern und Bühl) ein super Zimmer für 3-4 Personen, stornierbar bis zum Anreiseabend. Weil Sven seinen Japanauffenthalt noch nicht antreten konnte und Christian am Wochenende Zeit hatte, konnte die kostengünstigste Belegung des Autos und der Unterkunft erreicht werden.
Am Freitag wurde der längste Anstieg des Nordschwarzwaldes gewählt, welcher schon eine gute Vorschau auf die lokalen Berge bot – immer wieder steile Abschnitte mit 10-12%. Christians Plan seinen niedrigsten Gang (36/28) für die nächste Saison zu ändern wurde dadurch bekräftigt. Trotz des Wochentages war oben am Mummelsee und auf dem Gipfel viel Tourismus – die Schwarzwälder Kirschtorte schmeckte dennoch hervorragend. Auf dem Rückweg wurde vom Tourenplaner mit Hilfe von Komoot noch ein steiler Abstecher über hervorrangende Feldwege auf den Sohlberg hinzugefügt. Eckdaten: 70km, 1660Hm
Die Königsetappe basiert auf der längsten in Komoot befindlichen Route im Nordschwarzwald, mit sehr vielen versteckten kleinen Sträßchen, die man nie und immer selbst geplant hätte – Chapeaux. Vormittags ging es wirklich nur steil hoch und wieder hinunter, bis auf den zweiten Berg war der Verkehr recht harmlos, die meisten Motorradfahrer besitzen zum Glück ein gewisses Resthirn. Die Mittagspause wurde auf dem vierten Berg kurz nach Peterstal bereits 11:30 Uhr eingenommen, nach dem Motto was man hat, hat man. Aus einer Hütte verkaufte eine alte Dame Würstchen mit Kartoffelsalat und zu jedem Getränk gab es ein Duplo. Beim nächsten Anstieg hab es ein Schild mit 9,5km zum Parkplatz, wieder auf einem Feldweg und es gab nicht einmal 500Hm zu überwinden. Zu Christians Freude wurden diese aber schon nach 6km absolviert, wo man bei einem sehr langsam (1l/5min ) laufenden Brunnen die Flaschen füllen konnte (beim MIttag gab es keine fließend Wasser). Die Abfahrt nach Oberwolfach war erstmalig belagtechnisch nicht ganz auf der Höhe des perfekten Wetters (3 Tage Sonne und 20 Grad). Am Ortsausgang beschloss das Quartett dem mathematischen Institut des gleichnamigen Ortes einen Erstbesuch abzustatten, damit hatten alle ein obligatorisches Foto vor der Skultur. Der nächste Anstieg in Richtung Freudenstadt bot Rückenwind und ging flach los, Daniel hatte nach dem kurzen Sprint zum Fotopoint frische Beine, während sich Heiko nicht mehr frisch fühlte und Christian um Anschluss kämpfte. In Zwieselberg gab es dann Kuchen, der aber weder in der Qualität noch in der Größe mit dem Vortag mithalten konnte. Um etwas flotter vorwärts zu kommen, wurde durch und nach Baiersbronn die Bundesstraße gewählt anstelle des Radwegs. Kurz vor Mitteltal rächte sich das, denn die Route führte wieder über einen Feldweg zur Schwarzwaldhochstraße – es hieß Abkürzen über diverse Dorframpen. Es folgten zwei flache Wellen auf der Hochstraße, die die letzten Körner mobilisierten. Eckdaten: 165km 3700Hm
Am Sonntag beschloss Christian ein wenig flach zu rollen und erst im Biergarten zu dem Trio zu kommen. Grundlage der Tour ist der Anstieg von Bühl nach Sand, der sehr gleichmäßig aber ohne landschaftliche Highlights verläuft. Als Heiko unten bereits etwas von „eigenem Tempo“ erzählte, beschloss Daniel die Pace zu verschärfen, trotz müder Beine wurde ein guter Rhythmus gefunden, sodass die Steigleistung von 1400Hm/h auf dem 500Hm Segment beachtlich war. Beide Möllers folgten 5 Minuten später und es ging direkt weiter leicht bergab. Um ein paar zusätzliche Höhenmeter zu fahren, gab es einen Abstecher zu einem Parkplatz in Biberach ohne besondere Aussicht – die Dorframpe zur Kirche war jedoch den Umweg in die Sackgasse wert. Die Abfahrt nach Sasbachwalden war im Gegensatz zum Samstag frei und so konnten sich die vier pünktlich 12:30 am Biergarten treffen. Eckdaten: 65km 1550Hm
Résumé: neben der zum Teil unumgänglichen Schwarzwaldhochstraße bietet der nördliche Schwarzwald erstaunlich viele rennradtaugliche Strecken fast ohne Verkehr – lohnt sich also 🙂