Bei herrlichstem Spätsommerwetter war eine kleine Tour schon fast obligatorsich. Dieses Mal wurde eine Strecke von 2008 aufs GPS geladen und gefahren. Einige Passagen waren aber zu langweilig bzw. zu straßenlastig und wurden spontan während der Fahrt umgeplant. Los geht es von Reichelsheim auf die Nonroder Höhe, dann über den Panoramaweg nach Niedernhausen, und dann im Wald hoch nach Lützelbach. Von dort geht es einen schönen Waldweg runter nach Klein-Bieberau. Nach einer kurzen Straßenpassage biegen wir dann rechts ab und folgen ab jetzt dem roten S (Schmetterlingsweg), der uns bis aufs Schloss Lichtenberg führt. Hier müssen wir einen kleinen Umweg fahren, denn der Wanderweg geht eine steile Treppe hinab. Weiter gehts, immer dem S nach einen kleinen trailartigen Weg wieder den Berg hinauf Richtung Fränkisch-Crumbach. Der Weg ist recht gutmütig, den ein oder anderen Adrenalinstoß bekommt man jedoch schon, wenn einem das Vorderrad unerwartet querkommt, Obacht ist gefragt :). Kurz vor Fränkisch-Crumbach biegen wir rechts ab, wir folgen sehr spontan und optimistisch einem rechteckigen babyblau-gelbem Schild. Damit finden wir eine sehr nette und sportliche Alternative zur Standardstrecke an der Gersprenz entlang. Eckdaten: 37km, 1030Hm, 19er Schnitt.
Monat: Oktober 2010
Der dreifache Melibokus
Bekanntlich war der Melibokus diesen Sommer Schauplatz des Wettstreits zwischen Daniel und mir um die Bestzeit beim Bergzeitfahren. Zum Glück konnten wir uns (als das Ganze mit Spaß längst nichts mehr zu tun hatte) auf ein Gentlemen’s Agreement einigen. Seither bin ich auch nicht mehr auf dem Melibokus gewesen.
Heute war ich zu Besuch bei einem Kumpel in Auerbach und natürlich stand fest, dass man bei so einer Gelegenheit nicht um einen Abstecher auf den Melibokus herumkommt. Um Bestzeiten (für Insider: „17 tief“) sollte nicht gefahren werden, andererseits stellt ein einziger Anstieg kein ordentliches Training dar. Nach kurzer Überlegung plante ich eine an Kreativität kaum zu untertreffende, in Sachen Höhenmeter pro Kilometer allerdings auch schwer zu übertreffende Tour – der „dreifache Melibokus“ war geboren.
Die Rundenzeiten von 19:42, 19:26 und 19:48 sind übrigens besser als meine Zeitfahr-Bestzeiten Anfang Juni 🙂
Leichte Fürth Runde & 7mm
Zuerst zu der ominösen Angabe der 7mm. Bei der letzten Tour zweifelte ich etwas an meinen Bedienungsskills des Zollstocks, denn beim Fahren kam es mir so vor, als ob der neue Sattel zu weit hinten montiert war. Die Situation war etwas komplizierter: der Abstand Sattelspitze->Lenker hat gepasst, aber der neue SLR ist 7mm länger als das alte Gestühl. Dieser Umstand wurde erst heute berücksichtigt und siehe da: ein ganz neues Fahrgefühl, Fahrradbiometrie ist eben mehr als Hokuspokus.
Zur Strecke: zuerst fahren wir komplett im Wald nach Fürth-Krumbach. Von Fürth geht es hoch durch Erlenbach und in Richtung Heppenheim. Wir fahren dann über die Guldenklinger Höhe in Richtung Kreiswald, dann nach Lörzenbach, Fahrenbach und zurück über Steinbach. (45km, 1000Hm, 23er Schnitt 🙂 )
Komplettumbau Part 3
Heute war Moritz Rennmaschine dran. Neue Schalt- und Bremszüge, neue Kurbel mit Innenlager, neue Kette sowie Politur des Rahmens standen auf dem Tagesplan. Zuerst musste der Teamchef den halben Odenwald nach XTR-Schaltzügen abgrasen, da die Einkaufsliste diesbezüglich etwas zu kurz war. Danach musste noch ein Radladen aufgesucht werden, um das Innenlager herauszubekommen. Die dortige Situation trägt den Titel „Sand im Getriebe“:
Die 44-zähnige Deorekurbel mit herkömmlichem Tretlager wurde durch eine aktuelle 48er XT-Hollowtechkurbel getauscht, gleich dazu kam ein FD-M770 XT Umwerfer an Bord. Nach insgesamt über 7 Stunden Schrauberei (Engineering-Power) war alles fertig. Die kurze Testfahrt um die Funktion der Schaltung zu überprüfen, resultierte in einem lauten Gelächter des Teamchefs, so eine gute Schaltperformance konnte man einfach nicht glauben. Das Endresultat kann man auf Moritz‘ Seite begutachten.
Testfahrt SLR
Das Projekt wollte ich schon länger angehen, aber als in Olang eine Schraube des alten Gestühls inzwei brach, wurde Phase zwei eröffnet: ein neuer Sattel musste her. Nach etlichen langwierigen Recherchen stand fest, der Selle Italia SLR TT sollte es sein. Die Aufschrift 135g macht klar, dass es sich hier um ein absolutes Hightechprodukt handelt, kein Vergleich zum Noname Oxygen Speedline. Die 1g/€ Regel konnte auch klar eingehalten werden, satte 110g konnten eingespart werden.
Der Oberfläche ist aus einem Stück Echtleder und sehr glatt. Die Polsterung ist zwar recht hart aber keineswegs unangenehm, durch die sehr gute Formgebung hat man auch gefühlt weniger Widerstand beim in-die-Pedale-Treten. Als Testfahrt des guten SLR wurde eine dreistündige Vorbachelorarbeitabgabe-Tour durch die schöne Natur des Odenwalds durchgeführt. Garmin Daten hier. Beim Nachfahren ist zu beachten: Die Basis der Tour ist eine super Runde die auch von gpsies.com geklaut habe, die Anfahrt nach Bad König wurde selbst geplant, dementsprechend gab es bei Vierstöck auch ein unerwartetes Tragestück einen Steilhang hoch zurück zur Bundesstraße. Ansonsten gab es einige sehr schöne und nicht zu steile Trails, die man ohne GPS oder Ortskenntnis nicht gefunden hätte. Dank des nassen Boden war nach der Tour ein halbes Kilo Wald am Rad:
Die Testfahrt des SLR verlief wie bereits nach der Lektüre des anfänglichen Textes zu erahnen, äußerst positiv.



